lost in details

Versuch der fotografischen Übertragung von in Unschärfe liegenden Hintergrundinformationen in die Informationesebene eines Bildes.

Bei der heutigen Übertragung von Bild- und Fernsehinformationen werden im Videostream Bewegungsvektoren verwendet, um Bandbreite einzusparen. Ein Block - eine Bildinformation - der mit dem vorigen Bild identisch ist und an einer anderen Stelle sitzt wird nicht neu gezeichnet, sondern aus dem vorherigen Bild verschoben.

Fehlen Informationen, kommt es durch die Verschiebung zu einer zeitlichen Verzeichnung und zu abstrakten, schönen und detailreichen Bildern - Fehlbildern.

Die Bildserie "lost in details" nimmt genau diesen Fehlereffekt auf und transportiert diesen in den Kontext der Wahrnehmung von Informationen. Sie integriert das unscharf hintergründig Verborgene als Information in das Bild und erweitert das, was wir vordergründig sehen sollen um diese Ebene. Wie nehmen wir heute unsere Welt anhand von Informationen und Fehlinformationen wahr und wie machen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes "ein Bild von der Welt"? Wie eindeutig ist ein Bild? Wie eindeutig ist eine Aussage? Was liegt verborgen im Hintergrund? Bei der heutigen Informationsflut und der zwingenden Einschätzung und Einordnung von Informationen fällt es leicht, sich in vordergründigen Details zu verlieren, sich in Schönheit zu flüchten, sich durch Ablenkung Kurzweil zu verschaffen - und schwer den Blick aufs Wesentliche zu behalten.