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Webseite des Fotografen und Mediengestalters Ralf Kopp:
www.ralfkopp.biz
6 x 26" monitore, videoplayer, kabel
format ca. 6m x 4m
6 x 15 min.
2010
6 x 7" videoplayer, kabel
format ca. 2,50m x 1,50m
6 x 15 min.
2010
das ich mit dem kreuz arbeite liegt daran, das ich evangelisch aufgewachsen bin und heute als teil einer gesellschaft mit chritslichen wurzeln mich immer noch mit dem thema religion und auch den diskussionen z.B. über kreuze im öffentlichen raum beschäftige.
ich fand als kind schon das kreuz in meiner heimatgemeinde in reinheim gleichermaßen anziehend und abstoßend - abstoßend durch die wunden und das leid.
aus diesem Grund stelle ich die frage, die sich durchaus auch - aber nicht nur - an die kirche richtet: kann man mit den christlichen symbolen anders umgehen (lernen)? oder muß man am leidbehafteten starren kruzifix festhalten? kann man auch die bild- und symbolsprache verändern? die sprache hat sich während der 2000 jahre deutliche verändert - die bild- und symbolsprache weniger. genau das fragen manche meine arbeiten.
kann man mit christlichen symbolen so umgehen, das sich ein andersgläubiger weniger "angegriffen" - oder weniger "ausgegrenzt" - fühlt, sich ein christ aber dennoch mit dem symbol identifizieren kann? das frage ich.
nun arbeite ich damit - wohin auch immer diese reise gehen mag...
6 x 7" videoplayer, kabel
format ca. 2,50m x 1,50m
6 x 15 min.
2010
6 x 7" 6 x 7" Videoplayer, Cable
ideoplayer, kabel
format ca. 2m x 1m
6 x 15 min.
2009
-> skizze: 27" displays mit blattgold
Ein Mann hängt an einem unsichtbaren Kreuz. Im Hintergrund sieht man Bäume und den Himmel. Der Videofilm, welcher auf jedem, der einzeln angeordneten Bildschirme lediglich Ausschnitte und eine Zerlegung eines Körpers dokumentiert, zeigt ein verkrampftes Zappeln der Zehen und Finger der gefilmten Figur. Kreuzigungsnägel in Händen und Füßen, wie auch das Blut aus den Wunden, bleiben uns erspart. Auf dem oberen Bildschirm ist ein Teil des Hauptes der Figur und seine in Bewegung befindliche Stirn erkennbar. Insgesamt sechs räumlich voneinander getrennte, aber mit Kabeln verbundene Bildschirme, sind im Leidens-Symbol des Christentums angeordnet und stellen ein postmodernes Kreuz dar, ohne das traditionelle Holzkreuz, den Marterpfahl, das Folterinstrument einer weltweiten Glaubensgemeinschaft zu strapazieren.
Vielmehr schwebt der Gekreuzigte auf dem Screenplay, als würde er das Holzkreuz nicht mehr brauchen, weil es als Sinnbild in unsere Vorstellung eingebrannt ist, wie ein heißes Eisen im schwelenden Fleisch. Jeder Bildschirm spiegelt einen lebendigen Körperteil des Gekreuzigten wieder. Der Titel dieser Video-Installation heißt "Die Leiden des jungen J.", zitiert hiermit Goethes, dem aus unerfüllter Liebe dem Freitod anheim gefallenen "Werther", und transferiert den Sohn Gottes in die High-Tech-Auferstehung einer ent-spiritualisierten (und lieblosen?) Zeit. Eine von Flachbildschirmen geprägte Ära der Menschheit, mit neu belebten Illusionen, die filmische Endlosschleifen wiederholen. Der moderne Jesus zappelt noch immer und wird es noch lange tun müssen, weil global das "Auge um Auge" und "das Zahn um Zahn" noch immer dem "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die Linke hin", nicht gewichen ist. Der Videokünstler Ralf Kopp zeigt uns tiefsinnig die Nichtveränderung auf, welche gleichermaßen subtil und provokant auf uns wirkt. Die Verabsäumung, dem Aufruf nach Vergebung und Verhaltensänderung Folge zu leisten. Könnte man damit aufhören sich gegenseitig zu erschlagen, würden sich die ewig wiederholende Zelebration des Leidens und das Kreuz als Bildnis der Mahnung erübrigen.
(c) Text Florinda Ke Sophie, Graz 2009
6 x 32" monitore, videoplayer, kabel
format ca. 5,20m x 3,50m
6 x video loops
2011